Markanter Bau für Bern

Das Siegerprojekt des internationalen Architekturwettbewerbs präsentiert für den anspruchsvollen Standort eine überzeugende Lösung und eignet sich am besten für die Weiterbearbeitung und Realisierung. Das Siegerteam Schmidlin Architekten (Zürich und Engadin) hat die Chance genutzt, einen zeitgenössischen Museumsbau mit dem Stettlerbau zu verbinden und ein architektonisches Ensemble zu konzipieren, das gut in die UNESCO-Stadt Bern eingebettet ist.
Das Projekt sieht als Ersatz für den stark sanierungsbedürftigen Atelier 5-Bau (Erweiterungsbau) einen einladenden, freistehenden Ersatzneubau aus Sandstein vor. Gleichzeitig wird dem Stettlerbau (Altbau) seine architektonische Eigenständigkeit zurückgegeben. Das Bistro und die Büroflächen befinden sich im angrenzenden Gebäude an der Hodlerstrasse 6. Dank dem zurückversetzten Neubau entsteht ein Museumsplatz, der die drei Gebäude als Ensemble betont und das Museum optimal mit dem öffentlichen Raum verbindet. Zwischen Stettlerbau und Neubau führt eine breite Freitreppe hinunter zu der neugeschaffenen Aareterrasse, einem öffentlichen Aufenthaltsort, der sich unter anderem als Picknickplatz oder auch für die Kunstvermittlung nutzen lässt.

«Das Siegerprojekt besticht durch seine städtebauliche Setzung im UNESCO-Perimeter und seine moderne, selbstbewusste architektonische Sprache. Die Klarheit des Neubaus als Solitär, der den Stettlerbau vollständig freistellt, und der Einbezug des Gebäudes der Hodlerstrasse 6 in das Ensemble überzeugen. Mit seiner Platzbildung an der Hodlerstrasse und der Öffnung des Aarehangs schafft das Projekt klare Mehrwerte für die Stadt und gibt dem Kunstmuseum Bern eine attraktive, einladende Adresse.»
Thomas Hasler, Präsident der Jury
Wie es weiter geht
Im Herbst 2025 entscheidet der Grosse Rat des Kantons Bern über den Projektierungskredit und soll damit die erforderlichen Mittel bereitstellen, um das Siegerprojekt weiter bearbeiten und konkretisieren zu können. Bei der Weiterentwicklung soll das Potenzial der Fassade für eine weitergehende Gliederung genutzt werden, um vertiefte Bezüge zur Umgebung herzustellen. Auch ist zu überprüfen, wie umfangreich in den geschützten Gebäuden Stettlerbau und Hodlerstrasse 6 Eingriffe möglich sind. Bei der Gestaltung des Aussenraums ist zur Verbesserung des Stadtklimas eine Bepflanzung vorgesehen. Mit Blick auf die Mehrfachnutzung des Foyers und des Multifunktionsraums werden die verschiedenen Bedürfnisse mit dem kuratorischen Konzept des Museums abgestimmt.
Ein Ausschuss der Jury wird die Überarbeitung des Projekts begleiten. Die Weiterentwicklung findet in Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege statt. Der Denkmalpfleger war bereits Mitglied der Fachjury. Das definitive Projekt soll Anfang 2028 vorliegen.
Warum die Erneuerung?
Ob Gebäudetechnik, Klima- und Kälteanlage, Brandschutz oder Ausstellungsräume: Dem Kunstmuseum fehlt eine zeitgemässe, nachhaltige Infrastruktur. Teilweise ist der Betrieb nur mit Sonderbewilligungen möglich.
Mehr erfahrenWas das Museum künftig bietet
Die offenen und lichten Ausstellungsräume erhöhen den Kunstgenuss. Es erwartet Sie ein einladender Zugang zum Gebäude, grosszügige Vermittlungsräume, ein attraktives Gastroangebot und Orte, wo man sich gerne aufhält.
Mehr erfahrenPartnerschaftlich finanziert
Die Museumserneuerung ist auch finanziell ein Gemeinschaftswerk: Die Finanzierung soll durch die öffentliche Hand, private Mäzene, Stiftungen und Unternehmen erfolgen.
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